Der langsame Abschied von Archiven und Bibliotheken? – Geschichte in immersiven Medien
Das 17:15 Kolloquium vom 25. November 2021 geht auf das Potenzial virtueller Technologien in Vermittlungszusammenhängen ein und gibt Inputs für Archive oder Bibliotheken.
Immersive Medien gelten nicht nur im Unterhaltungssegment als medialer Trend, auch in verschiedenen Vermittlungszusammenhängen werden immer häufiger die Potenziale von Augmented Reality, Virtual Reality und 360°-Film betont. Denn virtuelle Technologien ermöglichen das multisensorische «Eintauchen» in die Darstellung, die Wahrnehmung einer Präsenz, das Erfahren einer spürbaren emotionalen «Nähe» zu den Inhalten oder die Möglichkeit des «Erlebens» anderer Lebenswelten – ein Potenzial, das Lehrende wie Lernende vor neue Herausforderungen stellt.
Insbesondere immersive Medienangebote mit geschichtsbezogenen Inhalten offerieren den Nutzerinnen und Nutzern «Zeitreisen» zu jedem beliebigen Ort und Zeitpunkt der Vergangenheit – von der steinzeitlichen Pfahlbausiedlung über den mittelalterlichen Bauernmarkt bis ins Stasi-Gefängnis.
Der Vortrag von Prof. Christian Bunnenberg betrachtet diesen medialen Trend an ausgewählten Beispielen aus geschichtswissenschaftlicher, -theoretischer und -didaktischer Perspektive und diskutiert die Frage, ob diese «Zeitreisen» letztlich den Gang ins Archiv oder in die Bibliothek ersetzen können.
Das 17:15 Kolloquium bietet einen Rahmen für Weiterbildung und Diskussion von Themen aus dem Bibliotheks-, Museums- und Archivbereich. Die Formel lautet: 30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion + Gesprächsrunde in Kleingruppen = Inspiration für den Arbeitsalltag