Der langsame Abschied von Archiven und Bibliotheken? – Geschichte in immersiven Medien

Jun.-Prof. Dr. Christian Bunnenberg, Ruhr-Universität Bochum

Donnerstag, 25. November 2021, 17.15 Uhr

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Immersive Medien gelten nicht nur im Unterhaltungssegment als medialer Trend, auch in verschiedenen Vermittlungszusammenhängen werden immer häufiger die Potenziale von Augmented Reality, Virtual Reality und 360°-Film betont. Denn virtuelle Technologien ermöglichen das multisensorische «Eintauchen» in die Darstellung, die Wahrnehmung einer Präsenz, das Erfahren einer spürbaren emotionalen «Nähe» zu den Inhalten oder die Möglichkeit des «Erlebens» anderer Lebenswelten – ein Potenzial, das Lehrende wie Lernende vor neue Herausforderungen stellt.

Hyperreales Zeiterleben

Insbesondere immersive Medienangebote mit geschichtsbezogenen Inhalten offerieren den Nutzerinnen und Nutzern «Zeitreisen» zu jedem beliebigen Ort und Zeitpunkt der Vergangenheit – von der steinzeitlichen Pfahlbausiedlung über den mittelalterlichen Bauernmarkt bis ins Stasi-Gefängnis.
Der Vortrag von Prof. Christian Bunnenberg betrachtet diesen medialen Trend an ausgewählten Beispielen aus geschichtswissenschaftlicher, -theoretischer und -didaktischer Perspektive und diskutiert die Frage, ob diese «Zeitreisen» letztlich den Gang ins Archiv oder in die Bibliothek ersetzen können.
 

Christian Bunnenberg ist Juniorprofessor für Didaktik der Geschichte am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum und betreut dort den Masterstudiengang Public History. Nach Abschluss seines Lehramts- und Magisterstudiums in den Fächern Geschichte und Germanistik in Münster und des zweiten Staatsexamens war er als Gymnasiallehrer, als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten in Köln und Duisburg-Essen sowie in der Position eines Akademischen Rats an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte in immersiven Medien, historisches Lernen in einem digitalen Umfeld und die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

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