LUDI: Digitalisierung und Erfassung der Flüchtlingsakten VSJF Luzern

Ziel des Projektes
Digitalisierung des Archivs der Jüdischen Flüchtlingshilfe Luzern.
Erleichterung des Zugangs zu den Akten sowie ihrer wissenschaftlichen Auswertung.
Beschreibung des Projektes
Das Archiv des Verbandes Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen/Flüchtlingshilfen (VSJF) befindet sich seit den 1990er Jahren im Archiv für Zeitgeschichte (AfZ). Es zählt zu den meistbenutzten Beständen. Zusätzlich zum nationalen Archiv übernahm das AfZ 2011 auch das Archiv des lokalen VSJF-Komitees Luzern. Dieses umfasst die Jahre 1943 bis 1961 und enthält in den 4.75 Laufmetern Akten rund 1000 Flüchtlingsdossiers. Eine stichprobenartige Überprüfung ergab, dass sich zur Hälfte dieser Personen keine Unterlagen im nationalen VSJF-Archiv befinden und sich die Dossiers des VSJF Luzern von denjenigen des VSJF-Hauptbestandes inhaltlich unterscheiden. So finden sich in Luzern kaum Fragebogen, dafür aber Informationen über eine persönlichere und intensivere Flüchtlingsbetreuung vor Ort.
Für die weit mehr als 20'000 Menschen, deren Schicksal in den Archiven des VSJF dokumentiert ist, hat das AfZ in den 1990er-Jahren eine eigene Forschungsdatenbank erstellt. Sie ermöglicht es, die Flüchtlingsdossiers nach einer Vielzahl von Parametern zu durchsuchen. Deshalb wurden die personenbezogenen Informationen des VSJF Luzern in die bestehende AfZ-interne Flüchtlingsdatenbank integriert (vgl. dazu das Projekt EFAF).
Synergien und Kontext
Durch die Digitalisierung des VSJF-Archivs Luzern wurde wertvolles Kulturgut leichter zugänglich gemacht und die Originalakten können in Zukunft geschont werden. Nun kann die Betreuung vorwiegend jüdischer Flüchtlinge während und nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf lokaler Ebene untersucht werden.
Zeitrahmen
Das Archiv des VSJF Luzern wurde von Juli bis November 2024 in enger Zusammenarbeit zwischen dem Archiv für Zeitgeschichte und dem DigiCenter der ETH-Bibliothek digitalisiert. Anschliessend integrierte das AfZ die Informationen aus den Flüchtlingsdossiers in seine Datenbank.