FuTur

Mikrofotos von Rostpilzsporen aus Typusbelegen im FungariumZ+ZT. Bild: Fungarium.
Mikrofotos von Rostpilzsporen aus Typusbelegen im FungariumZ+ZT. Bild: Fungarium.

Beschreibung und Ziel des Projekts

Typusexemplare sind Belege von Organismen, anhand derer neue Arten beschrieben wurden. Die «Typen» definieren die Merkmale einer Art, sie sind deren Eichmass und zählen deshalb zu den wertvollsten Sammlungsstücken in naturkundlichen Sammlungen. Das Prinzip der Typisierung sorgt dafür, dass in der biologischen Systematik Artnamen eindeutig sind und weltweit einheitlich verwendet werden. Wegen ihrer grundlegenden Bedeutung werden Typusexemplare häufiger untersucht als andere Belege, bei den Pilzen in der Regel destruktiv, indem mikroskopische Präparate angefertigt oder Nukleinsäuren extrahiert werden. Die destruktive Nutzung kollidiert mit der Aufgabe der Sammlungen, die Belege dauerhaft zu erhalten.

Das FuTuR-Projekt wurde von 2019 bis 2023 in Kooperation zwischen der ETH-Bibliothek und dem FungariumZ+ZT der Vereinten Zürcher Herbarien durchgeführt. Es diente dazu, sämtliche Typusbelege der Rostpilze im FungariumZ+ZT zu erfassen, ihren Typusstatus zu klären und die Sammeldaten und Mikromerkmale der Pilze zu digitalisieren und in einer Datenbank verfügbar zu machen. Von den eigentlichen Objekten wurden Makro- und Mikrofotos aufgenommen, die die bestimmungswichtigen Merkmale der Pilze zeigen. Sammeldaten und Fotos wurden in die NAHIMA Datenbank eingegeben, die der Erfassung und Präsentation der Bestände der naturhistorischen Sammlungen der ETH Zürich dient.

Ergebnisse

Die gesamte Rostpilzsammlung des FungariumZ+ZT wurde in die NAHIMA Datenbank aufgenommen und ist nun in Form von ca. 60'000 Datensätzen einsehbar. Darunter sind die 762 im FungariumZ+ZT vorhandenen Typusbelege der Rostpilze mit ca. 3'000 zugehörigen Makro- und Mikrofotos, die im Rahmen von FuTuR aufgenommen wurden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben dadurch die Möglichkeit, die Daten aller Rostpilzbelege, die in Zürich aufbewahrt werden, einzusehen und die Merkmale der Typusexemplare online zu studieren, ohne selbst mikroskopische Präparate herstellen zu müssen. Die Digitalisierung aller Typusbelege einer kompletten Pilzgruppe – hier der Rostpilze – auf mikroskopischem Niveau ist ein Novum und unterstreicht die Bedeutung des FungariumZ+ZT als Schwerpunktsammlung für pflanzenparasitische Pilze in der Schweiz und darüber hinaus.


Kontakt

Reinhard Berndt
Kurator des Fungariums
  • +41 44 632 61 13
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