Über Flüsse und Schluchten. Die Schweiz und ihre Brückenbauer

Der moderne Brückenbau nahm seinen Anfang vor mehr als 150 Jahren. Bis heute hat er grosse Entwicklungen durchgemacht. Eine wichtige Rolle spielten dabei Ingenieure der ETH Zürich: Sie erarbeiteten nicht nur die technischen Grundlagen, sondern schufen auch wahre Kunstwerke im In- und Ausland. Schliesslich war die ETH im Jahr 1855 ausdrücklich auch mit dem Ziel gegründet worden, Techniker für den Strassen-, Eisenbahn-, Wasser- und Brückenbau auszubilden.

Vom Handwerk zur Ingenieurskunst

Ende des 19. Jahrhunderts konnten Studierende an Ingenieursschulen im In- und Ausland neues Wissen erlangen. Anhand wissenschaftlicher Werke, u. a. von Karl Culman, der am Polytechnikum lehrte, erhielten die Bauingenieure nun eine wissenschaftliche Basis. Dadurch wurde es ihnen möglich, erstmals Brücken gemäss den tatsächlich auftretenden Kräften zu konstruieren. Das war besonders für die neuen Brücken aus Eisen oder Stahl von Bedeutung, die nun vielerorts gebaut wurden.

Brücken waren und sind immer noch Symbole: Symbole des Fortschritts und Symbole für Bausünden – zugleich zeugen sie vom Widerstand dagegen. Heute sollen Brücken nachhaltiger, ästhetischer und rücksichtsvoller gebaut werden.