Plagiat und generative Künstliche Intelligenz (genKI)

Bei der Erstellung wissenschaftlicher Texte kommen vermehrt genKI-Tools zum Einsatz. Im Folgenden finden Sie Hinweise, was die Nutzung derartiger Tools für das Thema Plagiat an der ETH Zürich bedeutet.

Rechtliche Grundlagen bleiben unverändert

Aus rechtlicher Sicht hat sich bezüglich wissenschaftlicher Integrität und Plagiat nichts geändert. Dies bedeutet, dass nachfolgende Punkte, die bisher gültig und gesetzlich verankert waren, auch weiterhin gültig sind:

  • Urheberrecht und Persönlichkeitsrecht
  • Datenschutz und Informationssicherheit
  • Richtlinien der ETH Zürich zur wissenschaftlichen Integrität
  • Regeln zur Vermeidung von Plagiaten
  • Zitierregeln der verschiedenen Zitierstile
  • Eigenständigkeitserklärung der ETH Zürich

Als Autorin oder Autor tragen Sie, wie bis anhin, die Verantwortung für Ihre Forschung, Ihre Recherche und Ihren wissenschaftlichen Text. Deshalb empfehlen wir Ihnen, folgende Aspekte bezüglich Plagiat und der Nutzung von generativer KI zu beachten:

  • GenKI-Tools gelten nicht als Autoren oder Co-Autoren und dürfen nicht als solche in Publikationen aufgeführt werden.
  • Die Tools benutzen existierende Texte und generieren anhand Ihrer Prompts neue Outputs. Im Sinne des Urheberrechts entsteht kein neues Werk, weshalb die Tools auch keine Autoren sind.
  • Es ist zu beachten, dass generative KI-Tools wörtlich oder inhaltlich übernommene Texte nicht (zuverlässig) als Zitate ausweisen und der Output sehr nah an einem Original sein kann. Dies kann bei einer Plagiatsprüfung zu einer Übereinstimmung kommen.

Verantwortung übernehmen – Output prüfen

Die Nutzung von genKI-Tools bedeutet, dass diese als Hilfsmittel zur Erstellung Ihres wissenschaftlichen Textes beitragen. Beachten Sie deshalb folgende Hinweise:

  • Seien Sie transparent und ehrlich: Weisen Sie die verwendeten genKI-Tools aus und dokumentieren Sie, für welche Aufgaben Sie sie eingesetzt haben.
  • Fragen Sie Ihre Betreuungsperson oder die verantwortlichen Personen in Ihrem Departement, welche genKI-Tools Sie für Ihre wissenschaftliche Arbeit nutzen dürfen und in welcher Form Sie diese deklarieren müssen.
  • Klären Sie mit Ihrer Betreuungsperson oder den verantwortlichen Personen in Ihrem Departement, ob Sie die Prompts und eventuell auch den generierten Text in einem Anhang Ihrer Arbeit beifügen müssen.

Deklaration der Nutzung

Die ETH Zürich empfiehlt in ihren Leitlinien zu generativer KI, die Benutzung von genKI zu deklarieren. Dies kann als Freitext oder z.B. in einer Tabelle festgehalten werden.

In folgender Tabelle finden Sie einen Vorschlag, wie Sie die Verwendung von genKI-Tools dokumentieren können. Die vorgeschlagene Deklaration stellt keine offizielle Empfehlung der ETH Zürich dar. Die Auswahl der Tools stellt keine Empfehlung für deren Nutzung dar. 

Beachten Sie bitte auch folgende wichtige Ratschläge:

  • Prüfen Sie, welche Anforderungen bezüglich der Nutzung von genKI in Ihrem Departement, Ihrem Wissenschaftsgebiet oder der Zeitschrift, in der Sie publizieren, existieren.
  • Halten Sie die vorgegebenen Regeln Ihres Zitierstiles zur Zitierung von genKI-Tools ein.
  • Text, den Sie in genKI-Tools einspeisen, kann von diesen möglicherweise gespeichert und somit wiederverwendet werden. Überlegen Sie sich deshalb, ob Ihr Text heikle oder vertrauliche Informationen und Daten enthält, bevor Sie ihn einem genKI-Tool übergeben.
  • Lesen Sie den generierten Output sorgfältig durch und prüfen Sie ihn auf Richtigkeit. Dies gilt besonders für Referenzangaben, da diese unvollständig oder falsch sein können.
  • Viele Quellen sind noch nicht digitalisiert und nicht online zugänglich. Fragen Sie Ihre Betreuungsperson, andere Personen in Ihrem Departement oder die ETH-Bibliothek, welche alternativen Quellen existieren und wie Sie Zugang dazu erhalten.
  • Verlage und Forschungsförderer haben Richtlinien zur Nutzung und Kennzeichnung von generativen KI-Tools erlassen. Bitte informieren Sie sich dazu auf deren Websites.
  • Die Nutzung von generativen KI-Tools zieht viele weitere rechtliche Fragen nach sich: Darf man Inhalt aus lizenzierten wissenschaftlichen Quellen in KI-Tools eingeben? Darf man von der ETH-Bibliothek lizenzierte Volltexte, Zeitschriftenartikel, Bücher, Buchkapitel oder andere Daten mit diesen Plattformen teilen? Im Handbuch der ETH-Bibliothek in der Rubrik «Künstliche Intelligenz: Verwendung von lizenzierten Volltexten in generativen KI-Tools» haben wir die Bedingungen zusammengestellt.
     

Kontakt

Cornelia Künzle
Forschungsdienstleistungen
  • +41 44 632 71 04
Cornelia Künzle
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