Jakob Ackeret (1898–1981)
Professor für Aerodynamik an der ETH Zürich
Jakob Ackeret wurde am 17. März 1898 als Sohn des Schlossermeisters Jakob Ackeret und der Anna Maria geb. Oberer in Zürich geboren.
1916 immatrikulierte sich Jakob Ackeret an der Abteilung III für Maschineningenieure der ETH Zürich. Nach dem erreichen des Diploms im März 1920 wurde er Assistent für kalorische Maschinen bei Professor Aurel Stodola.
Ackeret interessierte sich bereits zu diesem Zeitpunkt brennend für die Luftfahrt und wirkte bei der Gründung der Akademischen Gesellschaft für Flugwesen AGIS mit.
Aufenthalt in Deutschland
Im Herbst 1921 wechselte Ackeret nach Göttingen zu Professor Ludwig Prandtl, wo er sich hauptsächlich der Flugzeugaerodynamik widmete. 1922 konnte Ackeret die Leitung der aerodynamischen Versuchsarbeiten übernehmen und seine Studien im mathematisch-physikalischen Bereich fortsetzen. 1925 bis 1926 leitete er den Ausbau des Kaiser Wilhelm Institutes für Strömungsforschung (heute: Max Planck Institut für Strömungsforschung).
Die neuen Einrichtungen nutzte er für Forschungen auf dem Gebiet der Gasdynamik und Kavitation (Hohlraumbildung). Hauptsächlich beschäftigte er sich aber mit den Problemen des Fluges bei hohen Geschwindigkeiten.
Rückkehr in die Schweiz und Habilitation
1927 kehrte Jakob Ackeret zurück in die Schweiz, um die Stelle eines Chef-Hydraulikers am Labor für Hydraulik und Strömungsmaschinen bei der Escher Wyss AG in Zürich anzutreten, und baute hier mit Erfolg das hydraulische Versuchswesen auf. Jakob Ackeret versuchte die gewonnenen Erkenntnisse der Aero-, Hydro- und Gasdynamik auch bei Dampfturbinen, Gasturbinen und Kompressoren anzuwenden.
1928 habilitierte sich Ackeret mit der Schrift "Über Luft-Kräfte bei sehr grossen Geschwindigkeiten insbesondere bei ebenen Strömungen" und wurde zum Privatdozenten an der ETH Zürich berufen. In der Habilitationsschrift schlug Ackeret zur Bezeichnung des Verhältnisses von Geschwindigkeit eines Flugkörpers zur Schallgeschwindigkeit v/a – zu Ehren des Physikers Ernst Mach – den heute populären Begriff "Mach" vor.
Ernennung zum ausserordentlichen Professor
1931 folgte die Wahl zum ausserordentlichen Professor für Aerodynamik, 1934 zum ordentlichen Professor und gleichzeitig zum Vorsteher des neugegründeten Instituts für Aerodynamik. In Zusammenarbeit mit der lokalen Maschinenindustrie entwickelte das Institut 1933/34 den ersten in geschlossenem Kreislauf arbeitenden Überschallwindkanal der Welt. Die Anlage erlaubte es beispielsweise, erstmals Strömungsphänomene um Tragflügelprofile bei schallnahen Geschwindigkeiten genauer zu untersuchen. Zusammen mit seinen Mitarbeitern lieferte Ackeret entscheidende Beiträge zur Entwicklung der Aerodynamik und der Strömungsphysik. Die Beschäftigung mit diesem Forschungsgegenstand fand am 10. Juni 1967 mit der Abschiedsvorlesung zum Thema "Der Weg zum Überschallverkehrsflugzeug" seinen Abschluss.
Jakob Ackeret stirbt am 27. März 1981 in Küsnacht.
Handschrift
Bestände
Im Hochschularchiv der ETH Zürich befinden sich zahlreiche Manuskripte aus Jakob Ackerets Forschungstätigkeit und eine umfangreiche Korrespondenz. Das Das externe Seite Nachlassverzeichnis kann über die Research Collection eingesehen und als PDF-Dokument heruntergeladen werden. In den biographischen Dossiers werden Informationen zu Leben und Werk von Jakob Ackeret gesammelt. Das Bildarchiv verfügt über einige Bilddokumente zu Jakob Ackeret. Im Internet steht die Ausstellung der ETH-Bibliothek zu Ackerets 20. Todestag als virtuelle Ausstellung zur Verfügung. Die ETH-Bibliothek besitzt zahlreiche Publikationen von und über Jakob Ackeret, die über das Suchportal der ETH-Bibliothek bestellt werden können