Tipp-Ex, Rechtschreibkorrektur, künstliche Intelligenz: Die Zukunft des wissenschaftlichen Schreibens
Prof. Dr. Noah Bubenhofer, Professor für Deutsche Sprachwissenschaft
KI-Tools wie ChatGPT oder Bard werden gegenwärtig intensiv und von einer breiten Öffentlichkeit ausprobiert und leidenschaftlich diskutiert. Damit ist es möglich, Texte schreiben zu lassen, Fragen zu diskutieren oder Hilfe beim Programmieren zu erhalten.
Verändern diese Tools das Schreiben so grundlegend, dass wir an Schulen und Universitäten einen völlig neuen Umgang mit Text finden müssen und viele Prüfungsformen obsolet sind? Oder stehen diese Tools medienhistorisch in einer kontinuierlichen Linie von Schreibhilfen – angefangen beim Tipp-Ex?
Der Vortrag diskutiert die Zukunft des wissenschaftlichen Schreibens aus einer medienhistorischen und linguistischen Perspektive und skizziert Ideen eines neuen Umgangs mit Text. (Und dieser Ankündigungstext wurde ohne KI-Hilfe verfasst.)
Noah Bubenhofer (*1976 in St. Gallen) interessiert sich als Linguist für Semantik und Pragmatik in Kultur und Gesellschaft und verfolgt die Themen:
- Kulturlinguistik gegenwartssprachlich und historisch
- Korpuspragmatik / Korpuslinguistik
- Diagrammatik und Wissenstheorie
- Sprachtheorie und Digitale Linguistik
Nach dem Studium der Germanistik, der Kommunikations- und Medienwissenschaften und der Soziologie an den Universitäten Basel und Freiburg im Breisgau (vereinzelte Veranstaltungen) hatte er verschiedene Positionen in der Schweiz und Deutschland inne, wie Assistenzprofessor mit Tenure Track für Deutsche Sprachwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Zürich, Professor für «Digital Linguistics» am Institute of Language Competence der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, SNF-Ambizione-Habilitationsstipendiat und Projektleiter «Visual Linguistics» am Institut für Computerlinguistik an der Universität Zürich, uvm.
Zurzeit ist Noah Bubenhofer tätig als ausserordentlicher Professor für Deutsche Sprachwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Zürich.