Gamification und Game Design: Theorie und Praxis jenseits der Heilsversprechungen
Dr. Mela Kocher und Lic. phil. I René Bauer, ZHdK
Gamification bedeutet die Übertragung spielbasierter Elemente auf ursprünglich spielfremde Kontexte. Damit soll die Motivation der Anwender verstärkt werden, um gestellte Aufgaben leichter lösen zu können. Gamification-Szenarien verwenden in der Regel nur einzelne Elemente von Spielsystemen. Davon grenzen sich Serious Games («angewandte Spiele») ab, die über ausgefeilte Spielmechaniken verfügen und die Spielenden umfassender zu engagieren vermögen.
Diese Entwicklungen sind nicht neu, aber das «Heilsversprechen» digitaler Spiele für seriöse oder angewandte Kontexte sind tief in die Gesellschaft diffundiert. Die beiden Referenten zeigen auf, welche theoretischen Grundlagen hinter diesen Spielphänomenen stecken, was bei der Entwicklung bedacht werden muss und wie mit diesen Grundlagen, über den Magic Circle der Games hinaus, auch kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen erklärt werden können. Die Fragen werden anhand von konkreten Beispielen aus Projekten in der Therapie, Forschung und Entwicklungshilfe erörtert.
externe Seite Dr. Mela Kocher unterrichtet an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). In ihrem Fachgebiet Game Design arbeitet sie im Bereich Forschung und Entwicklung mit den Schwerpunkten Applied Games, Gamification und Urban Games. Für das International Office der ZHdK entwickelte sie z.B. das Urban Game «LucyZH». In ihrer Dissertation hat sie sich mit Narrationskonzepten in Computerspielen auseinandergesetzt.
externe Seite René Bauer ist Leiter der Master-Vertiefung der Fachrichtung Game Design mit Schwerpunkt Motivationsdesign und Co-Direktor des externe Seite GameLabs an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Nebst dem Unterrichten ist er in nationalen und internationalen Projekten engagiert und fördert die Auseinandersetzung mit Games im Bereich Game Studies und Kulturwissenschaften. Als Game Designer und Applikationsentwickler betreibt René Bauer zudem eigene Spielprojekte, experimentiert mit AND-OR.CH an der Schnittstelle zwischen Game und Kunst und entwickelt kollaborative Schreibumgebungen wie nic-las, imachina oder ixistenz mit.