Collections-as-Data-Infrastrukturen: Perspektiven aus dem Vereinigten Königreich
Dr. Marco Humbel, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Sloane Lab, University College London (UK)
Bibliotheken, Archive und Museen digitalisieren ihre Sammlungen massenhaft. Daraus entstehen zunehmend Datensammlungen, sogenannte Collections as Data. Diese werden für kreative Projekte, für die Steigerung der Wirtschaftsleistungen oder für die datenbasierte Forschung in den Geisteswissenschaften genutzt. Die verschiedenen Bedürfnisse stellen hohe Anforderungen an die Gedächtnisinstitutionen als Lieferantinnen dieser Daten sowie an die Collections as Data selbst.
Dr. Marco Humbel geht der Frage nach, welche Formen von Infrastrukturen wir benötigen, um das Potenzial von Collections as Data voll ausschöpfen zu können. Im Vereinigten Königreich läuft derzeit das £18.9-Millionen-Programm «Towards a National Collection» (TaNC). Dieses finanziert fünf «Discovery»-Projekte, um zu untersuchen, wie solche Collections-as-Data-Infrastrukturen aussehen können.
Eines dieser Discovery-Projekte ist das externe Seite Sloane Lab. Das Sloane Lab hat zum Ziel, den digitalen Zugang zu den Sammlungsbeschreibungen der umfangreichen Sammlung von Sir Hans Sloane zu ermöglichen.1 Marco Humbel stellt in seinem Vortrag die laufende Forschungsarbeit des Sloane-Lab-Projekts vor. Er fokussiert sich dabei auf die Perspektiven und Herausforderungen von Gedächtnisinstitutionen, wie sie an den Infrastrukturen in Collections as Data teilnehmen können.
1: Informationen zu dem historischen und kolonialen Kontext von Sloanes’ Sammlung sind verfügbar unter externe Seite https://sloanelab.org/
Marco Humbel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für das externe Seite Sloane-Lab-Projekt am Department of Information Studies am University College London (UCL). Seine Forschungsinteressen liegen unter anderem in den folgenden Bereichen:
- Open Access und Collections as Data
- Die Archive Sozialer Bewegungen
- Die kritische Auseinandersetzung mit digitalen Technologien für Gedächtnisinstitutionen wie zum Beispiel Named Entity Recognition.
Marco Humbel schloss eine Ausbildung zum Fachmann Information und Dokumentation an der ETH-Bibliothek ab und verfügt über einen B.Sc. in Information Science der Fachhochschule Graubünden und einen M.Sc. in Digital Humanities der UCL. Seine Promotion schloss er ab mit der Arbeit «The Digitisation and Open Access Politics of Social Movement Archives» (UCL).