Dörfi, söli, muesi? – Widersprüchliche Environment – Behaviour – Settings in Bibliotheken
Dr. Eva-Christina Edinger
Environment-Behaviour-Settings beschreiben Umweltsituationen basierend auf der Annahme, dass die gebaute Umwelt uns zu einem bestimmten Verhalten leitet. In der Bibliotheksraumgestaltung wird versucht, sich diese zu Nutze zu machen. Irritierend ist jedoch, wenn trotz sorgfältiger Planung die jeweiligen Räume nicht in der vorgesehenen Weise genutzt werden.
Gründe dafür können in der Widersprüchlichkeit der Environment-Behaviour-Settings gefunden werden: Für die NutzerInnen ist nicht eindeutig ersichtlich, welches Verhalten vorgesehen wäre. Sie wissen somit nicht, ob das, was sie tun möchten (oder gerade tun) gewünscht, erlaubt oder vielmehr verboten ist.
Basierend auf Daten einer siebenjährigen Feldstudie werden widersprüchliche Environment-Behaviour-Settings vorgestellt. Exemplarische Verhaltensdimensionen sind u.a. die Lautstärke (stilles vs. leises vs. lautes Lernen) sowie die Sozialform (individuelles vs. kollaboratives Lernen/Arbeiten).
Dr. Eva-Christina Edinger hat an der Universität Konstanz im Feld der Raum- und Architektursoziologie promoviert. Ihr Promotionsprojekt umfasste vergleichende Fallstudien zu Bibliotheken in der Schweiz, Deutschland, Norwegen und Grossbritannien. Seit rund 10 Jahren ist sie als Referentin und Dozentin im Bereich Mittelbauförderung an der Universität Zürich und als Lehrbeauftragte an der Universität Konstanz sowie an der HTWG Konstanz in den Studiengängen Soziologie, Psychologie sowie Architektur tätig. externe Seite Weitere Informationen auf Spaces of Knowledge.