Die Princeps (Erstausgabe) des Dialogs

Der externe Seite "Dialogo" wurde im Februar 1632 fertig gedruckt. Bereits im Sommer desselben Jahres beendete ein Befehl der Kirchenbehörde seine Verbreitung. Mit dem kirchlichen Edikt vom 22. Juni 1633 wurde das Werk endgültig verboten.

Die Schutzseite der Princeps

Schutzseite der Princeps Alte und Seltene Drucke. Rar_4346. e-rara.ch
Schutzseite der Princeps Alte und Seltene Drucke. Rar_4346. e-rara.ch

Der Kupferstich stammt von Stefano della Bella (1610–1664). Dargestellt sind (von links nach rechts) Aristoteles, Ptolemäus und Kopernikus, miteinander ins Gespräch vertieft. Ihre Namen stehen auf dem Saum ihrer Mäntel. Kopernikus hält das Modell seines heliozentrischen Systems, das sogenannte Tellurium, in den Händen. Ein Vergleich mit vorhandenen Porträts von Kopernikus und Galilei zeigt deutlich, dass Della Bella dem mageren, knochigen Kopernikus die pausbackigen Züge Galileis aufgesetzt hat. Auch in den anderen beiden Figuren kann man den als Ptolemäus respektive Aristoteles verkleideten Galilei sehen.Vielleicht soll dieser Kupferstich aussagen, dass Galilei im vorliegenden Dialog gleichzeitig auch Aristoteles, Kopernikus und Ptolemäus darstellt, deren Lehren er genauestens kennt und gewissermassen zu gleichen Teilen mit grosser Weisheit vertritt, auch wenn er sie keinesfalls in diesem gleichen Verhältnis teilt. Mit feinem Gespür erfasst Galilei sowohl die richtigen als auch die falschen Behauptungen in deren Lehren und hebt beide Aspekte gekonnt hervor.

Die lateinische Ausgabe

Das Schutzblatt der lateinischen Ausgabe von 1635 gibt den drei grossen Persönlichkeiten wieder ihre eigene Physiognomie zurück. Ptolemäus und Kopernikus sind mit ihren uns überlieferten Gesichtszügen dargestellt.

Die Schutzseite der lateinischen Ausgabe von Bernegger (1710) Alte und Seltene Drucke. Rar_4030:1. e-rara.ch
Die Schutzseite der lateinischen Ausgabe von Bernegger (1710) Alte und Seltene Drucke. Rar_4030:1. e-rara.ch

Die von Matthias Bernegger (1582–1640) verfasste externe Seite lateinische Übersetzung des "Dialogs", erschienen 1635 in der Druckerei Elsevier in Strassburg, ermöglichte dem 1633 von der Kirche verbotenen Werk dennoch eine sehr grosse Verbreitung innerhalb Europas.

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