Das Erscheinen der Nova im Jahr 1572
Die Nova von 1572 war ganz besonders eindrucksvoll: Sie erschien in der Konstellation der Cassiopeia im November 1572 mit einer Leuchtkraft, die mindestens so stark war wie diejenige der Venus. Im März 1574 verschwand der Stern wieder. Gemäss den Berechnungen von Tycho Brahe war die Nova oberhalb des Mondes zu platzieren, womit aber die althergebrachten Annahmen über die Eigenschaften des Himmels, nämlich die Unveränderbarkeit, die Härte und die Undurchdringlichkeit, in Frage gestellt wurden.
Scipione Chiaramonti beanstandete in seinem Antitycho (Venezia 1621) und dann auch im "De tribus novis stellis" (Cesena 1628) die Berechnungen Tychos und der anderen Astronomen. Galilei, der im Saggiatore von 1623 aus Opportunismus den Antitycho noch lobt, macht sich am Dritten Tag des Dialogs lächerlich über die Kalkulationen des Philosophen aus Cesena und widerlegt diese auch.
Galileis Vorarbeiten zum "De tribus novis stellis" von Chiaramonti
Im Manuskript Ms. Gal. 47 im Besitz der Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze sind Notizen Galileis enthalten, die er im Verlauf der Lektüre des Werks von Chiaramonti machte. Es sind Anmerkungen, Beobachtungen, Kalkulationen, Zusammenfassungen usw. Galilei hat dieses Material dann zur Verfassung des ersten Teils des Dritten Tages im Dialogs wiederverwendet (III 11–84), wo er sich mit Chiaramonti auseinandersetzt.