Werner Arber (*1929)
Professor für Molekulargenetik
Werner Arber wurde am 3. Juni 1929 in Gränichen (Kanton Aargau) geboren. Nach der Matura an der Alten Kantonsschule Aarau studierte er von 1949 bis 1953 Chemie und Physik an der ETH Zürich und schloss mit einem Diplom in Naturwissenschaften ab. Auf Empfehlung seines Physik-Professors Paul Scherrer wechselte er ans Biophysikalische Labor der Universität Genf.
Als Assistent für Elektronenmikroskopie entdeckte er dort das noch wenig beachtete neue Forschungsgebiet der Bakteriophagen. Hierbei handelt es sich um auf Bakterien spezialisierte Viren. 1958 promovierte er in Genf über Lambda-Phagen-Mutanten.
Aufbau des Biozentrum Basel
Nach verschiedenen Forschungsaufenthalten an amerikanischen Universitäten in Los Angeles (USCLA), Berkeley, Stanford und Cambridge (Massachusetts Institute of Technology MIT) kehrte Arber 1960 ans Biophysikalische Labor nach Genf zurück. 1962 habilitierte er sich, 1965 wurde er ausserordentlicher Professor für Molekulargenetik an der Universität Genf.
Nach einer einjährigen Gastprofessur in Berkeley wurde er 1971 als Ordinarius für Molekulare Mikrobiologie an die Universität Basel berufen, wo er beim Aufbau des neuen und interdisziplinär ausgerichteten Biozentrums mitarbeitete.
Verleih des Nobelpreises und andere Auszeichnungen
Werner Arbers massgebliche Entdeckung der Restriktionsenzyme gab der Gentechnikforschung in den sechziger Jahren entscheidende Impulse. Restriktionsenzyme können Abschnitte auf der DNA erkennen und sie «zerschneiden». Gemeinsam mit externe Seite Daniel Nathans und externe Seite Hamilton O. Smith erhielt Werner Arber 1978 den externe Seite Nobelpreis für Physiologie oder Medizin «für die Entdeckung der Restriktionsenzyme und ihre Anwendung auf Probleme in der Molekulargenetik».
Er erhielt zudem zahlreiche andere Auszeichnungen, u. a.:
- externe Seite European Molecular Biology Organization (1964)
- European Academy of Arts, Sciences and Humanities (1981)
- Foreign Associate of the externe Seite National Academy of Sciences, USA (1984)
- Foreign Honorary Member of the externe Seite American Academy of Arts and Sciences (1984)
- externe Seite Academia Europaea (1989)
- Fellow of the externe Seite American Society for Microbiology(1996)
- Associate Fellow of the externe Seite Third World Academy of Sciences (TWAS) (1997)
Weiteres Wirken
Werner Arber fungierte ferner von 1986 bis 1988 als Rektor der externe Seite Universität Basel. Er war jahrelang Mitglied und Vizepräsident des Schweizerischen Wissenschaftsrates und von 1996 bis 1999 Präsident des International Council for Science (ICSU), der weltweiten Dachorganisation aller naturwissenschaftlichen Gesellschaften und Akademien. 1996 wurde er externe Seite emeritiert.
Seit Dezember 1981 ist Werner Arber zudem Präsident der externe Seite Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, als erster nicht katholischer, sondern evangelisch-reformierter Christ seit der Gründung der Akademie vor mehr als 400 Jahren.
Handschrift
Bestand
Das Hochschularchiv der ETH Zürich besitzt die Studentenmatrikel von Werner Arber zum Studium an der ETH Zürich, ein biographisches Dossier und die oben abgebildete Karte.
Alle Nobelpreisträger der ETH Zürich auf einen Blick.