Raymond Savioz (1903–1955)

Professor für Philosophie und Pädagogik an der ETH Zürich

Portrait von Raymond Savioz
Raymond Savioz Bildarchiv der ETH-Bibliothek

Raymond Savioz wurde am 29. März 1903 in Grimisuat (Wallis) geboren und starb am 2. Januar 1955.

Er studierte Philosophie an der Universität Lausanne. Von 1930 bis 1935 wirkte er als Lehrer an der Ecole Lémania in Lausanne.

Es folgte eine längere Zeit im Ausland mit einer Professur für Französische Literatur und Philosophie an der Universität von Kairo (1935–1943) und an der Universität von Alexandria (1945–1947). In dieser Zeit entstanden die Vorarbeiten für seine beiden Hauptwerke über Charles Bonnet, einem verkannten Genfer Philosophen des 18. Jahrhunderts.

Rückkehr nach Europa

Nach seiner Rückkehr nach Europa unterrichtete Raymond Savioz zwei Jahre als Gastdozent an der Universität Mainz.

1949 wurde er an die ETH Zürich als Ordinarius für Philosophie und Pädagogik berufen. Er war der erste Katholik auf diesem Lehrstuhl. In seiner Antrittsvorlesung mit dem Titel Mesure de la liberté humaine setzte sich Savioz mit den Gedanken Sartres auseinander, insbesondere mit dessen Freiheitsbegriff. Freiheit war auch ein immer wiederkehrendes Thema in seinen späteren Aufsätzen. Ebenso die Begriffe Technik, Musse oder das "Ungleichgewicht der Moderne".

Vorlesungen

Das Thema seiner Vorlesungen waren vor allem Maine de Biran, Bergson oder Gabriel Marcel. Savioz ist es zu verdanken, dass die aktuelle Philosophie der französischen Schweiz und Frankreichs an der ETH Zürich einen festen Platz erhielt.

Savioz' existenzialistischer und humanistischer Ansatz fand sein natürliches Korrelat in der Pädagogik, die für ihn nicht nur ein belangloses Nebenfach war. Von seinen Zeitgenossen wird Savioz als warmherzige Persönlichkeit geschildert. Er sei kein Theoretiker gewesen, sondern ein Mensch, bei dem die Philosophie das ganze Leben durchdrang. Sein früher Tod am 2. Januar 1955 kam völlig unerwartet.

Handschrift

Visitenkarte von Savioz mit einer Nachricht an Fritz Medicus: "Excusez-moi de ne pas vous avoir accompagné hier soir,[...]; j'ai été retenu par M. le Recteur, qui avait quelque chose à me communiquer." ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, Hs 1377:1901.
Visitenkarte von Savioz mit einer Nachricht an Fritz Medicus: "Excusez-moi de ne pas vous avoir accompagné hier soir,[...]; j'ai été retenu par M. le Recteur, qui avait quelque chose à me communiquer." ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, Hs 1377:1901.

Werke

Einige von Savioz' Werke befinden sich im Magazinbestand der ETH-Bibliothek und können online bestellt werden (Auswahl):

Bestand

Über Leben und Werk von Raymond Savioz informiert das biographische Dossier im Hochschularchiv der ETH Zürich. Ein paar Briefe befinden sich in den Nachlässen von Fritz Medicus (Hs 1377: 1901–1903) und Eduard Fueter (Hs 1227: 10161–10164).


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