Moritz ten Bosch (1883–1950)

Professor für Maschinenzeichnen und Maschinenbau an der ETH Zürich

Moritz ten Bosch  Bildarchiv der ETH-Bibliothek
Moritz ten Bosch Bildarchiv der ETH-Bibliothek

Maurits oder Moritz ten Bosch kam am 4. Juli 1883 in einer Kunstmalerfamilie zur Welt im südholländischen 's-Gravenhage/Den Haag, wo er auch die Schulen besuchte. Auf ärztlichen Rat hin verzichtete er auf die ursprünglich geplante militärische Laufbahn. 1900 bis 1903 erwarb er an der Technischen Schule Amsterdam das Diplom für Maschinenbau und Elektrotechnik.

Studium am Eidgenössischen Polytechnikum

Nach bestandener Aufnahmeprüfung des Eidgenössischen Polytechnikums studierte er von 1903 bis 1907 an der mechanisch-technischen Abteilung, die er 1907 als diplomierter Maschineningenieur verliess. Im selben Jahr wurde er Direktionsassistent der Tessiner Firma Rovere SA für elektrische Apparate und Kleinmotoren.

Anstellung bei der Sulzer AG

Von 1908 bis 1913 war er bei Gebrüder Bühler in Uzwil/St. Gallen am Firmensitz und im Ausland tätig. 1914 bis 1917 leitete er als Oberingenieur die Maschinenfabrik Brüder Schiel im siebenbürgischen Kronstadt. Weil von rumänischer Seite während des ersten Weltkrieges die Fabrik geräumt und damit ein Weiterbetrieb verunmöglicht wurde, kehrte ten Bosch zusammen mit seiner Familie in die Schweiz, die Heimat seiner Frau, zurück. Hier kam er bei der Gebrüder Sulzer AG in Winterthur als Ingenieur in der Abteilung Kältemaschinen unter, wechselte 1918 zur amerikanischen Werkzeugmaschinenfirma J. Lambereier & Co in Genf und Zürich als Ingenieur-Représentant sowie Filialleiter und machte später als Vertreter der Firma Damag/Diusburg technische Studien in Deutschland.

Professor an der ETH Zürich

Stahlwerken, Walzwerken, Elektroöfen und Transportanlagen. Für das Wintersemester 1922/23 und das folgende Sommersemester erteilte ihm die ETH Zürich einen Lehrauftrag für Maschinenzeichnen. Auf das Wintersemester 1923/24 wurde er zum ordentlichen Professor an der ETH Zürich für Maschinenzeichnen und Maschinenbau, speziell Maschinenelemente gewählt. Krankheitshalber trat er Ende September 1949 von seinem Amt zurück und verstarb am 12. Februar 1950.

Handschrift

Besitzvermerk auf dem Vorsatzblatt des Manuskripts "Mechanik", ten Boschs Nachschrift vrmtl. von Prof. Albin Herzogs Vorlesung am Eidgenössischen Polytechnikum Sommersemester 1905 und Wintersemester 1905/06. ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, Hs 1281:1.
Besitzvermerk auf dem Vorsatzblatt des Manuskripts "Mechanik", ten Boschs Nachschrift vrmtl. von Prof. Albin Herzogs Vorlesung am Eidgenössischen Polytechnikum Sommersemester 1905 und Wintersemester 1905/06. ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, Hs 1281:1.

Werke

Seit seiner Tätigkeit bei der Firma Sulzer beschäftigte sich ten Bosch mit Problemen der Wärmeübertragung. Daraus entstand sein Lehr- und Nachschlagewerk "Wärme-Übertragung", das 1922 erstmals im Springer-Verlag Berlin erschien. Darin bot ten Bosch aufgrund damals noch wenig bekannter wissenschaftlicher Theorien anstelle der Vielzahl bisher gängiger empirischer Formeln erstmals eine klare Beschreibung der physikalischen Vorgänge und ihrer mathematischen Formulierung. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten erlebte das Werk mehrere stark erweiterte Neuauflagen. Den umfangreichen Stoff seiner Lehrtätigkeit an der ETH Zürich verarbeitete er in den 1924 erstmals veröffentlichten "Vorlesungen über Maschinenelemente", die ebenfalls mehrfach neu ediert und auch in andere Sprachen übersetzt wurden. Die Publikationen ten Boschs können über das Suchportal der ETH-Bibliothek ausgeliehen werden.

Bestand

Das Hochschularchiv der ETH Zürich besitzt einige wenige hand- und maschinenschriftliche Originalpapiere ten Boschs aus seiner Studienzeit und Lehrtätigkeit sowie einzelne Vorlesungsmitschriften und Übungsunterlagen von ehemaligen Studenten ten Boschs. Ein Dokumentationsdossier in der Biographica-Sammlung gibt Auskunft über Leben und Werk ten Boschs. Details zu den Rahmenbedingungen seiner Professorentätigkeit finden sich in den historischen Schulratsprotokollen Online.


Kontakt

Sammlungen und Archive
  • +41 44 632 21 82
JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert