Karl Emil Hilgard (1858–1938)

Professor für Wasserbau am Eidgenössischen Polytechnikum

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Karl Emil Hilgard wurde am 21. Februar 1858 in Zürich als Sohn des Deutsch-Amerikaners Friedrich Hilgard, eines demokratischen 1848er Flüchtlings, in Zürich geboren.

Nach seinem Studium als Bauingenieur am Eidgenössischen Polytechnikum (1875–1879), absolvierte Hilgard ein Praktikum beim städtischen Wasserwerkbau in Zürich und kehrte dann als Assistent ans Polytechnikum zurück.

1883 zog er in die USA und fand eine Anstellung bei der Northern Pacific Railway, wo er bereits nach zwei Jahren Chef des technischen Büros wurde und für Brücken- und Tunnelbau verantwortlich war.

Anstellung als Stadtingenieur

In den folgenden Jahren war Hilgard für verschiedene Ingenieur-Büros im Eisenbahnbau tätig. 1897 kehrte er endgültig nach Zürich zurück. Hier arbeitete er zunächst als Ingenieur für die Eisenbahn-Kommission des Zürcher Ingenieur- und Architektenvereins und wurde im folgenden Jahr zum Adjunkt des Stadtingenieurs gewählt.

Gründung des eigenen Ingenieurbüros

1899 wählte ihn der Schweizerische Schulrat zu Professor für Wasser- und Grundbau sowie für Hochbau in Eisen ans Eidgenössische Polytechnikum. Hier setzte er sich für die Errichtung einer Versuchsanstalt für Wasserbau ein – noch vergeblich, denn sie wurde erst 1939 eingeweiht. Für den erfahrenen Praktiker erwies sich der Lehrbetrieb als unbefriedigend. 1906 legte er sein Amt bereits wieder nieder. Danach führte Hilgard als beratender Ingenieur ein eigenes Ingenieurbüro in Zürich. Er war in verschiedenen Kommissionen und Gremien aktiv: als Mitglied des städtischen Baukollegiums, der Kommission für Verkehrsfragen und als Präsident der Talsperren-Kommission.

Karl Emil Hilgard starb am 21. Juni 1938 in Zürich.

Werke

Hilgard projektierte für die Northern Pacific über 100 kleinere und grössere Stahlbrücken, zudem war er für die Projektierung des Stahlgerüsts für den ersten Wolkenkratzer, das Neave-Building, in Cincinnati zuständig. Zudem erstellte er Expertisen zur Wasserkraftnutzung in verschiedenen US-Staaten. In Zürich legte Hilgard eine wegweisende Lösung für die linksufrige Seebahn vor, die später auch ausgeführt wurde – mit der Untertunnelung der verlegten Sihl.

Für die Schweizerische Bauzeitung verfasste Hilgard eine Reihe von Beiträgen. Zudem war er Mitverfasser des Bandes über die beweglichen Wehre im Handbuch der Ingenieurwissenschaften.

Dokument

Nekrolog über Karl Emil Hilgard in der Schweizerischen Bauzeitung.
Nekrolog über Karl Emil Hilgard in der Schweizerischen Bauzeitung.

Der externe Seite gesamte Nekrolog ist elektronisch abrufbar.

Bestand

In mehreren Nachlässen des Hochschularchivs der ETH Zürich befinden sich einzelne Briefe von K. E. Hilgard sowie ein biographisches Dossier mit Informationen zu Leben und Werk. Die ETH-Bibliothek besitzt die wichtigsten Werke von Hilgard, die über das Suchportal der ETH-Bibliothek ausgeliehen werden können:


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