Franz Reuleaux (1829–1905)
Professor für Maschinenlehre
Franz Reuleaux erblickte am 30. September 1829 in Eschweiler bei Aachen das Licht der Welt. Als Sohn eines Maschinenfabrikanten erhielt er eine praktische Ausbildung, um dann von 1850 bis 1852 bei Professor Ferdinand Redtenbacher an der polytechnischen Schule Karlsruhe zu studieren.
Seine Studien schloss er 1854 an den Universitäten Berlin und Bonn ab.
Wirken am Eidgenössische Polytechnikum und Publikationen
Nach kurzer praktischer Tätigkeit folgte Franz Reuleaux 1856 dem Ruf an das neu gegründete Eidgenössische Polytechnikum, wo er bis 1864 zusammen mit Gustav Zeuner an der mechanisch-technischen Abteilung wirkte.
Als Professor für Maschinenlehre machte er sich dadurch einen Namen, dass er den Maschinenbau auf mathematische Grundsätze zurückführte. So publizierte er eine Mitteilung über die Lehre von den Bewegungsmechanismen in der Zürcher Naturforschenden Gesellschaft.
Berlin
1861 lehnte er noch einen Ruf an das neue Polytechnikum Riga ab, doch 1864 verliess der das Eidgenössische Polytechnikum, um in Berlin einen Lehrstuhl an der Gewerbeakademie, der späteren Technischen Hochschule, anzunehmen. Hier blieb er bis 1896 und bekleidete auch das Amt des Rektors. Er starb am 20. August 1905 in Berlin-Charlottenburg.
Handschrift
Werke
Schon während des Studiums begann Franz Reuleaux mit den Arbeiten am Werk "Die Konstruktionslehre für den Maschinenbau", das ihn bis in die 1860er Jahre beschäftigte. Darin verfolgte er den Ansatz, die Abmessungen der Maschinenbauteile nach den Gesetzen der elastischen Spannungen zu bestimmen. In seinem Handbuch zum Gebrauch beim Maschinenentwerfen, bekannt als "Der Konstrukteur", verfolgte er diesen Ansatz weiter und vollendete ihn im Lehrbuch der theoretischen Kinematik, die 1875 erschien und gleich ins Französische, Englische und Italienische übersetzt wurde. 1900 folgte ein zweiter Teil mit dem Titel "Die praktischen Beziehungen der Kinematik zur Geometrie und Mechanik".
Bestand
Zu Franz Reuleaux finden sich Informationen im Historischen Schulratsarchiv. Die Protokolle können online nach dem entsprechenden Stichwort abgesucht werden auf Schulratsprotokolle Online. Im Hochschularchiv der ETH Zürich befindet sich ein biographisches Dossier zur Person mit Nachrufen. Im Suchportal der ETH-Bibliothek sind 29 Werke von Franz Reuleaux im Bestand der ETH-Bibliothek verzeichnet, die online bestellt werden können. Vor 1900 erschienene Werke können im Lesesaal der Sammlungen und Archive konsultiert werden.