Franz Prášil (1857–1929)

Professor für Maschinenbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich

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Franz Prášil wurde am 16. September 1857 in Radkersburg in Österreich geboren, durchlief die Grundschulen in der Steiermark und studierte 1876 bis 1881 an der Technischen Hochschule Graz Maschinenbau.

Seine Arbeit bei einer Filiale von Escher Wyss & Cie. zunächst in Wien, später in Prag und ab 1890 in Sachsen brachte ihn in Kontakt mit Aurel Stodola. Über diesen Kontakt erfolgte 1893 die Berufung Prášils als Professor für Maschinenbau an die ETH Zürich.

Unterrichtsfächer

Maschinen konstruieren nahm Prášil im Frühjahr 1894 auf. Er unterrichtete zuerst die Studierenden des zweiten Kurses in Transmissionen und Hebewerkzeuge, dann auch in Hydraulik und Theorie der Turbinen.

Nur wenig später wurde ihm zudem der Lehrauftrag für Fabrikanlagen im vierten Kurs erteilt, für den er neu eine topographische Exkursion einführte, zu der der Professor der Kultur-Ingenieurabteilung beigezogen wurde, um Unterricht im Feldmessen zu erteilen.

Umstrukturierung

Auf Prášils Initiative wurde nicht nur der Unterricht um- und ausgebaut, sondern entstand bald darauf das Versuchslaboratorium der hydraulischen Abteilung der ETH Zürich. Insgesamt entfaltete er in den 32 Jahren, die er als Hochschullehrer an der ETH Zürich tätig war, eine sehr fruchtbare Tätigkeit. Er beteiligte sich ab 1903 aktiv an den Arbeiten für eine Reorganisation des Polytechnikums, indem er im Referentenkollegium mitwirkte, das zuhanden der Vorstandskonferenz fünf Referate ausarbeitete. Franz Prášil legte in seinem Referat starkes Gewicht auf die Erweiterung der Studien- und Lernfreiheit.

Publikationen und Jury-Mitglied

Franz Prášil war nicht nur ein begeisternder und erfolgreicher Hochschullehrer. Für das Fach der Hydrodynamik bedeutete der neue Ansatz, wie Prášil 1903 die Flüssigkeitsbewegungen in Rotationshohlräumen berechnete, eine neue Epoche. Er führte in der Folge seine hydro- dynamischen Studien weiter und gab als Ergebnis seiner Arbeiten das Buch "Technische Hydrodynamik" heraus, das 1926 in zweiter Auflage erschien.

Prášil nahm schon bald nach dem Antritt der Professorenstelle auch Einsitz in beratenden Gremien, so z.B. als Jurymitglied der Schweizerischen Landesausstellung in Genf, als Mitglied der Jury an der Weltausstellung 1900 in Paris oder 1914 an der Schweizerischen Landesausstellung in Bern. Prášil wurde immer wieder als Experte bei Abnahme-Versuchen oder bei Problemen mit neuen Turbinen zugezogen und erstellte die nötigen Gutachten, die er zum Teil auch veröffentlichte.

Bürgerrecht und Ruhestand

Während seiner Zeit an der ETH Zürich hat Franz Prášil drei Berufungen an ausländische Hochschulen erhalten, sie jedoch abgelehnt. Ehrenvoll waren auch die Auszeichnungen die ihm zuteil wurden. 1905 wurde ihm das Bürgerrecht der Stadt Zürich geschenkt. Die Universität Zürich, die Technischen Hochschulen Graz, Brünn und Stuttgart haben ihm je den Ehrendoktortitel verliehen.

1926 wurde Franz Prášil auf seinen Wunsch hin in den Ruhestand versetzt. Er starb am 3. Januar 1929 in Zürich.

Handschrift

Ausschnitt mit Unterschrift aus dem Dankesschreiben Franz Prášils an den Präsidenten des Schweizerischen Schulrates vom 14. Februar 1894 anlässlich seiner Wahl zum Professor für Maschinenbau. ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, SR3:1894. Nr. 90
Ausschnitt mit Unterschrift aus dem Dankesschreiben Franz Prášils an den Präsidenten des Schweizerischen Schulrates vom 14. Februar 1894 anlässlich seiner Wahl zum Professor für Maschinenbau. ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, SR3:1894. Nr. 90

Werke

Ein Verzeichnis der Publikationen Franz Prášils findet sich in den Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 1929, S. 21f.

Bestand

Informationen über Franz Prášils Leben und Werk bietet das biographische Dossier sowie vereinzelte Handschriften im Hochschularchiv der ETH Zürich. Auskunft über Prášils Anstellung und Tätigkeit an der ETH geben zudem die Akten und Protokolle des Schweizerischen Schulrats, letztere sind direkt einsehbar unter Schulratsprotokolle Online. Viele Publikationen Prášils sind im Suchportal der ETH-Bibliothek verzeichnet und bestellbar.


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