Emil Hardegger (1913–1978)
Ordinarius für organische Chemie an der ETH Zürich
Emil Hardegger wurde 1913 in St. Gallen geboren. Er studierte an der ETH Zürich Chemie. Nach dem 1937 erworbenen Diplom promovierte er 1943 unter Leopold Ruzicka auf dem Gebiet der Steroide und Sexualhormone. Nach längerer Assistenztätigkeit unter Ruzicka wurde er 1957 zum ausserordentlichen und 1966 zum ordentlichen Professor für organische Chemie an der ETH Zürich gewählt.
Assistenzzeit an der ETH Zürich
In dieser Zeit betreute er vor allem den Chemieunterricht für die Studenten der Pharmazie. Im Laufe der Jahre sind mehrere Hundert angehende Apotheker von ihm in diese Grundwissenschaft eingeführt worden. Sie schätzten vor allem seinen praxisnahen Unterricht, dem auch die für abstraktes Theoretisieren weniger begabten Schüler leicht zu folgen vermochten.
Forschungen in der Pharmazie
Als Forscher versuchte Professor Hardegger vor allem, die von Ruzicka übernommenen Untersuchungen über organische Naturstoffe weiterzuführen. Ein bedeutsames Arbeitsgebiet bildete die Chemie der Zucker, die Bausteine sehr vieler biologisch hoch wirksamer Naturstoffe wie Herzgifte und Antibiotika sind. Zahlreiche Veröffentlichungen, die er zusammen mit seinen Mitarbeitern und Doktoranden über dieses experimentell schwierige Gebiet verfasste, zeugen vom reichen Fachwissen, aber auch von selbständigem Denken und dem Mut zur Eigenwilligkeit.
Weiteres Arbeitsgebiet
Ein weiteres Arbeitsgebiet waren die Welkstoffe, Gifte, die von parasitisch auf Pflanzen lebenden Pilzen ausgeschieden werden und die Pflanzen zum Welken bringen. In Zusammenarbeit mit dem Botaniker Ernst Gäumann (1893 bis 1963) ist er den Ursachen mehrerer Pflanzenkrankheiten auf die Spur gekommen. Einen Höhepunkt seiner Laufbahn bildeten seine Arbeiten über das Muskarin, einen der Giftstoffe des Fliegenpilzes.
Emil Hardegger starb am 18. Mai 1978, erst 64 Jahre alt, nach längerer Krankheit in Gockhausen.
Dokument
Bestand
Im Bibliotheksbestand sind einige Publikationen von Emil Hardegger vorhanden, die im Suchportal der ETH-Bibliothek bestellt werden können. Des Weiteren verfügt das Hochschularchiv der ETH Zürich über ein biographisches Dossier. Dokumente zu seiner Tätigkeit an der ETH Zürich finden sich in den Schulratsprotokollen Online.