Datenmanagementplanung
Eine sorgfältige Planung des Datenmanagements im Rahmen Ihres Forschungsvorhabens erleichtert die Verwaltung der Forschungsdaten entlang des Datenlebenszyklus und verschafft Ihnen so grösseren Freiraum für Ihre eigentliche Forschungsarbeit.
Diese Fragen sollten Sie sich bereits vor Beginn Ihres Forschungsvorhabens beantworten:
- Wie dokumentiere ich die von mir erhobenen Daten, und wie lege ich sie ab?
- Welche rechtlichen Aspekte muss ich berücksichtigen?
- Wie viel Speicherkapazität benötige ich?
- Wo publiziere ich meine Daten, und wo möchte ich sie zur Nachnutzung bereitstellen?
Forschungsförderung sichern
Der Datenmanagementplan (DMP) wird vielfach bei Forschungsförderern wie dem externe Seite Schweizerischen Nationalfonds (SNF) oder externe Seite Horizon Europe verlangt. Auch ohne solche externen Vorgaben wird ein DMP für ein zeitlich begrenztes Forschungsprojekt an der ETH Zürich (siehe RDM Guidelines) erwartet. Er soll den «Fahrplan» für Forschende während der Dauer ihres Forschungsprojekts darlegen und den langfristigen Umgang mit den erhobenen Forschungsdaten dokumentieren.
Bitte beachten Sie: Informationen zum aktuellem Status der Schweiz in Horizon Europe finden Sie bei EU GrantsAccess.
Der DMP ist eine Voraussetzung, damit die Forschungsgelder ausbezahlt werden können. Zudem soll der DMP während der Laufzeit des Projekts aktualisiert werden, um die Umsetzung im laufenden Projekt abzubilden.
Sowohl der Schweizerischen Nationalfonds (SNF) als auch Horizon Europe haben Richtlinien für die Erstellung eines DMPs und für dessen Inhalte verfasst:
- externe Seite SNF-Leitlinien und externe Seite Inhalt des DMPs
- Horizon Europe: externe Seite Open Science Factsheet und externe Seite Template for the Data Management Plan
Derzeit sind die DMPs nicht Teil der wissenschaftlichen Beurteilung eines Projektgesuchs. Dennoch können Auflagen formuliert werden, wenn der DMP Fragen offenlassen sollte. Bitte beachten Sie, dass in Horizon Europe Angaben zu Open Science Praktiken in den Projektanträgen selbst erwartet und evaluiert werden.
Datenmanagement-Strategie
Spezifische Richtlinien im Umgang mit Forschungsdaten innerhalb einer oder über mehrere Forschungsgruppen fördern ein strukturiertes und einheitliches Datenmanagement. Definierte Regeln erleichtern die Planung bei neuen Projekten und bieten hinzukommenden Projektmitgliedern einen hilfreichen Leitfaden zu den festgelegten Standards.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Entwicklung einer Datenmanagement-Strategie (DMS) für Ihre Forschungsgruppe und darüber hinaus. Bitte nehmen Sie direkt mit uns auf, damit wir in einem ersten Schritt mehr über Ihre Bedürfnisse erfahren können. Zudem finden Sie eine exemplarische Vorlage für Ihre eigene DMS und die dazugehörige Anleitung auf unserem Wiki.
Vorgaben und Richtlinien
Das Forschungsdatenmanagement ist Bestandteil der guten wissenschaftlichen Praxis, einem Grundprinzip der Forschung, welches an der ETH Zürich in den «Richtlinien der ETH Zürich zur wissenschaftlichen Integrität» und den «Guidelines for Research Data Management at ETH Zurich» festgelegt ist.
Darüber hinaus gilt es, bei der Planung und Umsetzung des FDM die Richtlinien von Forschungsförderern sowie weitere rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten (z. B. Urheberrecht, Datenschutz, Humanforschungsgesetz usw.).
Weitere Informationen zu Vorgaben und Richtlinien rund um folgende Themen:
- ETH-interne Richtlinien
- Open-Access-Policies der Forschungsförderer
- Open-Research-Data-Policies der Forschungsförderer
- FAIR Data Principles
- Empfehlungen zur Nutzung von Repositorien durch den SNF
Datenmanagementplan
Im Datenmanagementplan (DMP) beschreiben Sie in Form eines kurzen Dokuments den Umgang mit Forschungsdaten innerhalb Ihres Projekts. Dabei sollten Sie auf die einzelnen Elemente des Forschungsdatenlebenszyklus eingehen.
Folgende Fragestellungen unterstützen Sie bei der Anfertigung Ihres DMPs:
- Welche Daten werden gesammelt, beobachtet, generiert oder wiederverwendet?
- Wie werden diese Daten gesammelt, beobachtet, generiert oder wiederverwendet?
- Welche Dokumentation und welche Metadaten werden zu den Daten erstellt?
- Wie werden ethische Fragen adressiert und gehandhabt?
- Wie wird der Zugang zu Daten und deren Sicherheit gewährleistet?
- Wie werden das Urheberrecht und das Recht auf geistiges Eigentum geregelt?
- Wie werden die Daten gespeichert und Sicherheitskopien erstellt?
- Wie werden die Daten langzeitarchiviert?
- Wie und wo werden die Daten geteilt (z. B. mit der Öffentlichkeit oder der Forschungsgemeinschaft)?
- Besteht die Notwendigkeit, Daten nur eingeschränkt zu publizieren, um vertrauliche Daten zu schützen?
- Werden die gewählten Repositorien von gemeinnützigen Organisationen betrieben und erfüllen diese die FAIR Data Principles?
Praktische Hilfe bei Ihrem DMP für den SNF erhalten Sie mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung, welche die ETH-Bibliothek in Zusammenarbeit mit der externe Seite EPFL-Bibliothek und weiteren Projektpartnern des externe Seite DLCM-Projekts zur Anfertigung von DMPs für den SNF verfasst hat. Für Projekte, die nicht ausdrücklich einen DMP verlangen, stellen wir eine generelle Vorlage mit dazugehöriger Anleitung bereit, welche die speziellen Gegebenheiten an der ETH Zürich berücksichtigt.
Zusätzliche Anleitungen und Vorlagen für das Erstellen eines DMPs finden Sie unter «Was ist ein Datenmanagementplan» auf unserem Wiki.
- Wir unterstützen Sie bei der Anfertigung Ihres DMPs und bieten Ihnen einen DMP-Review an, bevor Sie diesen beim jeweiligen Forschungsförderer (SNF, Horizon Europe) einreichen.
- Auf Wunsch überprüfen wir Ihren Datenmanagementplan bezüglich seiner Plausibilität und Konformität mit den Richtlinien der Forschungsförderer. Der Review wird in einem Vier-Augen-Verfahren durchgeführt, wobei in der Regel zwei Fachpersonen aus der ETH-Bibliothek Ihren DMP begutachten; bei Bedarf können weitere Expertinnen bzw. Experten aus der ETH-Bibliothek oder den Scientific IT Services hinzugezogen werden. Es ist auch möglich, den DMP nach einem ersten Review und einer Korrektur erneut zum Review einzureichen.
- Ihre Daten und der DMP werden dabei zu jeder Zeit vertraulich behandelt.