Hans Gerber (1904–1982)
Professor für hydraulische Maschinen und Anlagen an der ETH Zürich
Hans Gerber wurde am 28. Dezember 1904 in Oberburg geboren, wo er aufwuchs und die Primarschule besuchte. Er trat 1915 ins Gymnasium Burgdorf ein und erlangte 1923 die Maturität. Das Studium in Maschineningenieurwesen an der ETH Zürich schloss er 1927 mit dem Diplom ab. Er fand bei der Firma Escher-Wyss eine Anstellung als Forschungsingenieur. Dort befasste er sich mit dem Bau von Turbinen, insbesondere Kaplanturbinen. Hans Gerber blieb über 20 Jahre im Dienst von Escher-Wyss. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche grosse Wasserkraftanlagen, unter anderem Innertkirchen, Albula, Reckingen am Rhein, Albbruck-Dogern, Donzère-Mondragon und Assuan.
Professur und Leitung des Instituts für hydraulische Maschinen und Anlagen
Hans Gerber galt als anerkannter und aus grosser praktischer Erfahrung schöpfender Fachmann, als er Ende 1949 vom Bundesrat zum ordentlichen Professor für Maschinenbau und Maschinenkonstruktion an der ETH Zürich gewählt wurde. Er übernahm die Professur für hydraulische Maschinen und Anlagen und gleichzeitig die Leitung des zu diesem Lehrstuhl gehörenden Instituts. Von 1952 bis 1956 war Hans Gerber Vorstand der Abteilung für Maschinenwesen.
Unterrichtsschwerpunkte
In seinem Unterricht legte Gerber grosses Gewicht auf die Berechnungsmethoden und die Behandlung des konstruktiven Aufbaus hydraulischer Anlagen. Gelegentlich wurden auch Untersuchungen für die Industrie, Aufträge für Berechnungen und Expertisen übernommen. Hans Gerber trat auf den ersten Oktober 1969 in den Ruhestand. Seine Expertentätigkeit war damit nicht zu Ende. Auch nach 1970 wurde er als Experte zu Rate gezogen. Er war Mitglied zahlreicher internationaler Fachgremien. Hans Gerber starb am 10. September 1982 im Alter von 78 Jahren.
Handschrift
Bestand
Das Hochschularchiv der ETH Zürich verfügt über Forschungs- und Arbeitsunterlagen von Hans Gerber, die 1984 der ETH-Bibliothek als Nachlass übergeben wurden. Die Materialien, die unter den Signaturen Hs 1161 und 1162 erschlossen sind, umfassen Dossiers aus der Lehrtätigkeit, Berichte aus der Zeit der Anstellung bei Escher-Wyss und verschiedene Gutachten. Interessant ist die Dokumentation eines Messinstruments, das Hans Gerber selbst entwickelt hatte. In Hs 1162 wurden rund 1500 Briefe speziell gruppiert, die aufgrund wissenschaftlicher und technischer Abklärungen an Hans Gerber gelangt sind. Alle Bestände sind im external page Nachlassverzeichnis aufgeführt.
Zudem sind ein Verzeichnis der Publikationen Gerbers von 1928 bis 1976 und eine Liste der bis 1969 verfassten Rezensionen verfügbar. Diese im Druck vorhandenen Berichte und Besprechungen aus Zeitschriften können aber über das Suchportal der ETH-Bibliothek bezogen und eingesehen werden. In der Biographica-Sammlung befindet sich auch ein Dossier zu Hans Gerber, das im Lesesaal der Sammlungen und Archive (Hochschularchiv der ETH Zürich) konsultiert werden kann.