Die Protuberanzen

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Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 E-Pics Bildarchiv Online

Entdeckung der Protuberanzen

Bei der am 8. Juli 1842 in Südfrankreich und Oberitalien sichtbaren totalen Sonnenfinsternis, sahen mehrere Astronomen während der Totalität, an einzelnen Stellen des Mondrandes, rötliche, wolkenartige Gebilde in die Korona hineinragen. Nachher zeigte sich, dass schon bei früheren Sonnenfinsternissen ähnliche Beobachtungen gemacht aber nicht weiter beachtet worden waren.

Diese Protuberanzen bildeten dann den Hauptteil des Programmes für die in Ostpreussen als total zu erwartende Sonnenfinsternis vom 28. Juli 1851. Zahlreiche Beobachtungen über diese Bildungen wurden erhalten, ohne dass man sich über deren Natur verständigen konnte. Während die einen die Protuberanzen als reell, sublunarisch, wahrscheinlich mit den Flecken und den Fackeln der Sonne in Zusammenhang stehend betrachteten, glaubten die anderen dafür genügend optische Erklärung geben zu können.

Beide Parteien bereiteten ein Programm für die Sonnenfinsternis vom 18. Juli 1860 in Spanien vor. Unmittelbar nach der Beobachtung meinte jede Partei, gewonnen zu haben. Dann konnten aber externe SeiteAngelo Secchi, externe SeiteWarren De la Rue und andere mit Hilfe der während der Finsternis aufgenommenen Fotografien mit aller Sicherheit nachweisen, dass die Protuberanzen ihre Lage gegen die Sonne nicht ändern, wohl aber der Mond über dieselben weggleitet. Nun war der Entscheid eindeutig, und die Beobachtungen bei späteren Finsternissen haben ihn bestätigt.

1868 gelang es externe SeiteJoseph Lockyer und externe SeiteJules Janssen zu zeigen, dass Protuberanzen mit Hilfe des Spektroskopes zu jeder Zeit, also auch in Abwesenheit des Mondes, sichtbar gemacht werden können. Aus längeren Reihen regelmässiger Beobachtungen der Protuberanzen konnten manche wichtige Schlüsse gezogen werden.

Die Protuberanzen-Beobachtungen von Alfred Wolfer

Anfangs der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts erweiterte Alfred Wolfer, im Einverständnis mit seinem Vorgesetzten Rudolf Wolf, das Arbeitsprogramm der Eidgenössischen Sternwarte durch tägliche Aufnahmen der Flecken und Fackeln der Sonne im Projektionsbild und durch regelmässige Beobachtung und Messung der Protuberanzen am Sonnenrand mit dem Spektroskop. Alfred Wolfer wollte mit seiner Beobachtungsreihe die Unterlagen schaffen für Untersuchungen über die Beziehungen zwischen Flecken, Fackeln und Protuberanzen und auch über ihre Verteilungsverhältnisse in der Richtung der Sonnenrotation.

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